Neben dem Sportverein FC Gleidorf-Holthausen (früher SV Holthausen) und der Schützenbruderschaft St. Sebastianus, ist der Kulturträger MGV „Einigkeit“ Holthausen-Huxel einer der wichtigsten und aktivsten Vereine der fast 700-Seelen-Orte.
Offizielles Gründungsjahr ist 1924, obwohl Erkenntnisse Hinweis geben, dass der MGV bereits 1908 seine Erwähnung findet.
Im Namen des Chores werden 2 Orte zusammen genannt, die trotz räumlicher Nähe zu Beginn dieses Jahrhunderts wenig miteinander verband. Holthausen gehörte zur kurkölnischen Zeit zum Patimonialgericht Oberkirchen, während Huxel (früher Hukesohl) zum kurkölnischen Amt Bilstein-Fredeburg zählte. Diese Grenze bestand auch nach der kurkölnischen Zeit.
Erst als Holthausen zu Beginn dieses Jahrhunderts einen eigenen Geistlichen erhielt, wuchsen beide Ortschaften näher zusammen. Unter dem Gesichtswinkel der getrennten Entwicklung gewinnt der MGV als bindende Klammer eine besondere Bedeutung, was die Namensgebung deutlich zum Ausdruck bringen sollte.
Bis vor kurzer Zeit war man davon ausgegangen, dass die Primiz eines Huxeler Neupriesters im Jahr 1924 den Anlass zur Gründung eines Männerchores bot. Lehrer Stettner rief zur Bildung auf, um bei der Gestaltung der Primiz Feier mitzuwirken.
Unter seiner Leitung erfuhr der Chor stetes Wachstum.
1937 übernahm Lehrer Kaulmann die Leitung, bis die Kriegsjahre die Aktivitäten zum Erliegen brachten. Als die Schwierigkeiten des 2. Weltkriegs überwunden waren, begann unter der Stabsführung von Herrn Kunz aus Schmallenberg die Chorarbeit von Neuem, bis 1954 der damalige Schulleiter Richard Hennecke den Dirigentenstab übernahm. 30 Jahre prägte der Hauptlehrer die Singkultur, bis er 1984 plötzlich gesundheitsbedingt passen musste. Zur Anerkennung seiner Verdienste wurde er zum 2. Ehrendirigenten der „Einigkeit“ ernannt.
Nach kurzer Übergangszeit trat Reinhard Wulbeck aus Fleckenberg seine Nachfolge an. Ihm folgten der langjährige 1. Tenor Alfons Frewel und die erste Frau in der Vereinsgeschichte, Gabriele Molitor. Sie gibt seit 2016 den Ton an.
Teamarbeit der beiden Orte zeigte sich auch bei den Vorstandswahlen:
Der erste Vorsitzende war der Bruder des Primizianten, Anton Willmes aus Huxel.
Danach wechselte der Vorsitz für eine Reihe von Jahren nach Holthausen. Es folgten einander Alfons Frewel. Franz Belke-Hesmes, Josef Frewel und Albert Frewel. Josef Witte übernahm als nächster Huxeler für 10 Jahre die Regie. Ihm folgten Rudi Müller (Holthausen), Paul Witte (Huxel), Antonius Hilmers (Holthausen) und der amtierende Präsident Norbert Belke (Holthausen)
Nach Hinweisen aus dem Stadtarchiv, die auf ein früheres Gründungsjahr hindeuten, wurden intensive Recherchen angestellt. Bereits im April des Jahres 1908 war der Polizeiverwaltung Schmallenberg mitgeteilt worden, dass man in Holthausen einen Gesangverein mit dem Namen „Aurora“ gegründet habe.
Der junge Verein wollte sich der Pflege des Kirchengesangs und des deutschen Volksliedes widmen. Die damals 20 Mitglieder wählten Anton Klauke zum Vorsitzenden; Dirigent wurde Franz Klagges.
Ob dieser Chor allerdings jemals aktiv wurde, ist nirgendwo belegt. Ein Gründungsprotokoll ist ebenfalls nicht existent. Aus diesen Gründen entschied die Generalversammlung am 05.02.2000 mit deutlicher Mehrheit, es beim Gründungsjahr 1924 zu belassen.
Neben der Pflege des tradierten (traditionellen) und modernen Liedguts und der Teilnahme an den Bundesfesten des Sängerbundes „Oberer Lennegau“und weiteren Sängefesten, sieht der Chor heute seine wesentliche Aufgabe darin, als Kulturträger im Rahmen der beiden Orte zu wirken. So ist der Chor, der im Übrigen einer der jüngsten im Sängerkreis ist, Initiator des Karnevalsauftakts „Holthausen hinter Kimme und Korn“ (heute Holthauser „närrische Märchenwelt“).
Aus Anlass des 75jährigen Bestehens war man im Mai 1999 an zwei Tagen Ausrichter des 71. Bundesfestes des Sängerbundes „Oberer Lennegau“.
Nach monatelanger aufopferungsvoller Arbeit konnte Ende Oktober 2000 der neue Kindergarten seiner Bestimmung übergeben werden. Im Dachgeschoss war ein Mehrzweckraum entstanden, der den örtlichen Vereinen als Übungsraum dient.
Insbesondere die Mitglieder des MGV inverstierten viel Arbeit und opferten ihre Freizeit, um dieses Kleinod liebevoll zu gestalten.
Im Laufe der Jahre ist der MGV zu einer festen Größe innerhalb der Kirchengemeinde geworden. Eine kirchliche Feierlichkeit ohne Mitwirkung des Chores ist mittlerweile kaum vorstellbar. Neben den Prunksitzungen zum Karnevalsauftakt findet neuerdings im Zweijahres Rhythmus am Pfingstsonntag eine „Kulinarische Bierwanderung“ statt. Auch hier tragen die Sänger innerhalb des „Dorfteams“ mit einem eigenen Stand wesentlich dazu bei, dass sich diese Veranstaltung innerhalb kürzester Zeit einen Namen gemacht hat. Und das über die Grenzen des Stadtgebiets hinaus.
Der MGV „Einigkeit“ Holthausen-Huxel verfügt aktuell über 35 Sänger und ca. 75 fördernde Mitglieder.
(Stand 30.12.2024)